Dienstag, 21. Dezember 2010

Die ersten Tage

Hallo,

mein Name ist Alexandra. Ich bin 41 Jahre alt, verheiratet und Mutter von 4 Kindern.
Ende Oktober habe ich in meiner Brust einen Knoten festgestellt. Da in meiner Familie alle Frauen an Brustkrebs erkrankt sind, wusste ich sofort, dass es nun auch mich getroffen hat. Ich habe immer damit gerechnet. Allerdings nicht so früh.
Mein erster Weg führte mich am  Tag nach meiner Entdeckung zu meiner Gynäkologin. Sie war wirklich nett und da sie ebenfalls meine Familiärevorgeschichte kannte, hatte sie auch gleich die selbe Vermutung wie ich. Ein Ultraschall von der Brust bestätigte den Verdacht noch mehr. Sie gab mir eine Überweisung zur Mammographie mit und erzählte mir, dass in der Praxis in der sie gemacht wird, bei Bedarf auch gleich eine Biopsie des Knoten gemacht werden kann.
Ein paar Tage später (um genau zu sagen an unserem 21. Hochzeitstag) sind mein Mann und ich dann in die besagte Praxis gefahren. Wir haben dort wie auf Kohlen gesessen. Es gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Das Schlimmste ist eigentlich, dass man sich immer fragt, wie groß wird der Tumor wohl sein, ist man noch rechtzeitig gekommen, was ist mit den Kindern...... .
Nachdem sie von meiner Brust von allen Seiten anschauliche Bilder gemacht haben, wurde ich von der Ärztin aufgerufen. Sie war ebenfalls sehr nett und hat sich viel Zeit genommen.
Sie sagte auch gleich ohne umschweife, dass auf der rechten Brust ein Knoten zu sehen ist, von dem man auf jedenfall eine Biopsie machen muss. Sie erklärte mir auch, dass es verschiedene Arten von Brusttumoren gibt. Sie nennen sich G1, G2 und G3. 1 steht für langsam wachsend (den bekommen meistens Frauen ab 60, 2 für mittel schnell wachsend und G3 für schnell wachsend (den bekommen meist Frauen unter 50) Wie ich.
Die Biopsie ging schnell und absolut schmerzlos. Ich bekam eine kleine örtliche Betäubung und dann wurden 3 kleine Proben herausgestanzt.
Mein nächstes Problem war, dass ich eigentlich 2 Tage später mit meiner großen Tochter für eine Woche nach Teneriffa fahren wollte. Die Ärztin sagte mir, dass dem nichts im Wege stehen würde. In einer Woche würde eh nichts passieren, da sie auf das Ergebnis des Pathologen warten müssen. Ein Schnelltest könnte aber gleich sagen, ob der Knoten bösartig oder gutartig ist. Sie hätte das Ergebnis wahrscheinlich am nächsten Tag und fragte mich, ob ich es denn vor dem Urlaub noch wissen möchte.
Natürlich wollte ich die Bestätigung meiner Vermutung hören. Es wird ja schliesslich nicht besser, wenn man die ganze Woche über grübelt. So kann man der Tatsache wenigstens ins Auge sehen.
Der Anruf kam nächsten Abend und ich fragte gleich: "Und? Ist es ein G 3?" Natürlich war es so. Nun gut. Jetzt hatte ich es immerhin schriftlich. Sie hat mir gleich für den Montag nach dem Urlaub einen Termin im Krankenhaus gemacht, dass ich mir von ihr habe empfehlen lassen.
Das Positive war, dass meine Tante ebenfalls auf Teneriffa war. Sie hatte im letzten Jahr zum 2 ten mal Brustkrebs bekommen (zweimal einen G3, obwohl sie beide male über 50 war). Ich konnte mich nun also wunderbar mit ihr unterhalten und ihr Löcher in den Bauch fragen. Sie hat mich über alles was so auf mich zukommt aufgeklärt und das hat mir wirklich sehr geholfen.
Meine Freundin habe ich noch am Abend vor meinem Abflug angerufen und ihr das erzählt. Sie kam noch spät Abends vorbeigedüst und hat mir für den Urlaub noch ein Buch mit gebracht: Krebszellen mögen keine Himbeeren.
Ein interessantes Buch und sehr empfehlenswert.
Den nächsten Tag sind wir dann voller Freude in den warmen Süden geflogen. Kraft tanken für die kommende Zeit.

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